sammeln — ansammeln
Ausstellung: 28.09.–27.10.2019
Den Umgang mit dem Potenzial des Vorhandenen zu thematisieren, steht im Zentrum. Hier wird ein eher negativ konnotiertes Ansammeln im Sinne eines Anhäufens einem positiv besetzten Sammeln, das ein Bergen und Hüten von Schätzen meint, gegenübergestellt.
«Ich schwimme im Meer. Mit dem nächsten Crawl-Armzug spüre ich nicht nur den Wasserwiderstand, sondern auch den Plastiksack, der sich um meine Hand gewickelt hat. Angeekelt befreie ich mich davon,» schreibt Sabrina Barbieri, welche ausgehend von Ölbildern und Farbstift-Zeichnungen eine Werkserie zum im Meer mitschwimmenden Plastik entwickelt.
In Philippe Mahlers Werken kontrastiert die Fülle der Farbklänge mit scheinbar unbedeutenden Leerstellen: inmitten der dargestellten Dinge findet sich eine Ecke, ein Rand, eine leere Fläche, die den Blick auf sich zieht. Sie ist mit einer Fermate in der Musik vergleichbar, dem Verharren auf der letzten Note einer Sequenz, welche den Raum für einen neuen Einsatz öffnet.
Mit Fotografie erforscht Sara Rossi die Landschaft, die sie sowohl als Raum der Natur als auch als Bühne historischer Geschehnisse versteht. Gezeigt wird ein botanisches Archiv, das im Parameter von landwirtschaftlichen Zonen und Parkanlagen im Umkreis von Milano entstanden ist und die Zusammenarbeit von Ökosystemen, Licht, Raum und Zeit abbildet. ‹Ade› — so der Titel der Arbeit — sind die drei Buchstaben, die sie auf diesem Weg gefunden und mittels Pflanzen festgehalten hat.
Auch die Arbeit «Mutierte Schönheiten» von Maya Vonmoos zeigt einen Ausschnitt aus dem Reich der Pflanzen; die von ihr gesammelten stammen aus dem riesigen Kompendium natürlicher (Alpen-)Pflanzen, die mittels Veränderungen am computergenerierten Pflanzengut, einer ungewöhnlichen Positionierung, forcierten Bewegung oder Verfremdung des natürlichen Umfelds zu einem digitalen Herbarium mutierten.