Von Menschenhand
13.04.–04.05.2019
Die Frühlingsausstellung im Haus zur Glocke knüpft an die Thematik des von menschlicher Hand erzeugten an. Sie zeigt vier Positionen, die entweder das Handwerkliche in ihrer Arbeit umsetzen oder durch ihre Arbeit thematisieren. Dass künstlerische Arbeit auch bedeutet, die Welt so darzustellen, wie sie sich zeigt, und sich nicht hinter nostalgischen Vorstellungen verstecken darf, liegt ebenso auf der Hand.
Florian Langegger aus Uttwil thematisiert mit seiner Sammlung von Netsuke, der japanischen Kleinode, indirekt auch seine Leidenschaft für die Meisterschaft der geschnitzten Kostbarkeiten. Seine kürzlich erschienene Publikation zeigt Motive seiner Sammlung in einem umfassenden historischen Vergleich.
Maria Pomiansky und Vadim Levin haben die beiden langen Wochenenden von «What’s cooking?» im Mai 2017 im Haus zur Glocke in Zeichnung und Fotografie dokumentiert. Diesmal waren sie bei Kunstschaffenden im Thurgau auf Atelierbesuch und haben deren Umgebung mit Stift und Pinsel einzufangen versucht. Ihre künstlerisch-journalistischen Resultate zeigen die beiden in der Ausstellung.
Marija Tavčar ist Kostümbildnerin und Künstlerin und hat fürs Haus zur Glocke mit «Dolldrome» handgefertigte, meist hybride Puppen zwischen Mensch und Tier erschaffen, welche sie in den Räumen inszeniert. Jede Puppe soll mit ihrer eigenen Erzählung beim Zuschauer etwas bewegen. Absicht der Künstlerin ist es, dadurch beim Betrachter, der Betrachterin eine emotionale Reaktion auszulösen und auch zu amüsieren.
Fides Becker beschäftigt sich in ihrer malerischen Arbeit mit vom Menschen geprägten Räumen und Gegenständen. Ihre Arbeit bezeichnet sie als eine Spurensuche, um das für sie Geheimnisvolle darin auszuloten. Hinter den illusionistischen Bildern – die oft eine ‚morbide Romantik‘ enthalten – liegt oft eine individuelle Geschichte. Fides Becker wird die Räume und Gegenstände vom Haus zur Glocke daraufhin befragen und, neben mitgebrachten, neue Bilder entstehen lassen.